Delaware ist nicht nur einer der ältesten amerikanischen Bundesstaaten, sondern heute für ausländische Anleger auch einer der interessantesten. Delaware ist ein schmaler Küstenstreifen der von der amerikanischen Atlantikküste in die Delaware Bay und die Mündung des Delaware Rivers hinein führt. Mit knapp 150 Kilometer Länge und einer Breite zwischen 14 und 56 Kilometern ist Delaware der zweit kleinste Staat der USA. Trotz der kleinen Flächenausdehnung zählt Delaware mit einer Bevölkerung von zirka 900.000 und ist einer der am dichtesten besiedelten Staaten der USA. Etwa 95 % der Bevölkerung sind englischsprachig, unter den verbleibenden 5 % bilden spanischsprachige Einwanderer die Mehrzahl. Die Hauptstadt des Bundesstaates ist Dover, aber Wilmington ist die größte Stadt.
Nur wenige Eingeweihte wissen heute in Deutschland, dass Delaware ein Steuerparadies ist. Das Geschäftsrecht weicht in Delaware von den übrigen Bundesstaaten ab und zeichnet sich durch seine Liberalität aus. Besonders das amerikanische Gegenstück der deutschen GmbH, eine L.L.C. (Limited Liability Comany) garantiert den Investoren eine komplette Anonymität. Noch nicht einmal die Namen der Mitglieder des Management müssen in das Handelsregister eingetragen werden.
Die Gesellschafter haften nur mit ihrer Einlage und genießen überdies eine ganze Reihe von steuerlichen Vergünstigungen. Die L.L.C. versteuert ihre Gewinne nicht in Form einer Körperschaftsteuer. Sie gelten als zu versteuerndes Einkommen ihrer Gesellschafter.Aber auch andere Gesellschaftsformen genießen die erheblichen Steuervorteile.
Für außerhalb des Bundesstaates Delaware erwirtschaftete Gewinne wird keinerlei Steuer erhoben.
Diese Tatsache, zusammen mit absoluter Rechtssicherheit und einem überaus Business-freundlichem sozialen Ambiente machen Delaware heute weltweit zum Steuerparadies Nummer eins, noch vor Luxemburg und der Schweiz. Dies ist in Delaware keineswegs eine neue Tendenz. Schon seit dem frühen neunzehnten Jahrhundert gilt Delaware als das steuergünstigste Bundesland der USA.
Eine flexible Gesetzgebung trägt etliches dazu bei, das internationale Unternehmen sich heute in Delaware ansiedeln. Etwa 50 Prozent der Fortune 500 Unternehmen unterhalten ihren Geschäftssitz in Delaware. Aber auch mehr und mehr europäische Unternehmen finden ihren Weg nach Delaware. Sie nützen hier noch den zusätzlichen Vorteil aus, engen Kontakt mit dem großen amerikanischen Absatzmarkt zu schaffen.
Die geschäftsfreundlichen Bedingungen in Delaware haben dazu geführt, dass in diesem Staat mehr als 600.000 Briefkastenfirmen bestehen. Sie nutzen den Vorteil, das Vorstandsitzungen nicht in Delaware abgehalten werden müssen und das auch keine Publizitätspflicht besteht. Über eine Million Gewerbebetriebe und viele Kapitalgesellschaften haben ihren Firmensitz in Delaware. Bei vielen von ihnen handelt es sich um große und weltweit renommierte Unternehmen.
Delaware hat von seiner Gesetzgebung profitiert. Es ist heute der wirtschaftlich stärkste Staat der USA mit einem realen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, der weit über dem amerikanischen Durchschnitt liegt.
Auf Verwunderung vieler hat auch der G 20 Gipfel von 2009 den Status der delaware Gesellschaft bestätigt, so dass man sie Sicherheit haben kann, dass Delaware auch weiterhin zu den sichersten Steueroasen der Welt zählen wird.